Seife wiederentdecken

Hofmanufaktur

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Seife wiederentdecken

Hofmanufaktur
Veröffentlicht von Texter in Aktivitäten, Seifen · 7 November 2016
Unter diesem Motto lud das AmbrossGut in Schönbrunn am 05.11.2016 ab 13.00 Uhr zu einem weiteren Erlebnis-Event ein.
Während im restaurierten, historischen Vierseithof in den Workshops bisher meist die Themen
„Kräuter erleben mit allen Sinnen“ oder „Buttern wie bei Großmuttern“  oder auch „Backen im traditionellen Holzbackofen“ im Interesse der  Teilnehmer standen, konnten sich die Teilnehmer diesmal auf ein  besonderes altes Handwerk freuen.
Es wurde an die Töpfe gerufen um das „Seife sieden“ einmal selbst hautnah zu erleben.
10 Frauen folgten diesem Aufruf und so erfuhren sie zunächst Einiges  aus der langen Seifensieder-Tradition die bereits vor 4500 Jahren bei  den Sumerern begann. Nach einem theoretischen Teil mit Einblick in die  handwerklichen Abläufe, Wissenswertem rund um die Geschichte der  Seifensiederei, Grundwissen zu Seifenzutaten und möglichen Ingredenzien  sowie Darstellung von zwei unterschiedlichen Verseifungsarten, folgte  die notwendige Sicherheitsbelehrung.
Nachdem alle unter viel Spaß die bereitgelegten Sicherheitshandschuhe  und durchaus auch unter modischen Aspekten ausgewählten Schutzbrillen  angezogen hatten, ging es nun an die praktische Arbeit.
Die vorgeplanten Rezepte und die bereitgestellten Gerätschaften, Fette, Öle, Düfte und Farben wollten auspobiert werden.
Zuerst führte Heike Sikorski vor den wissbegierigen Teilnehmern die  Umsetzung der geplanten „Beinwell-Kräuterseife“ vor. Gemeinsam wurden  die benötigten Fette und Öle abgewogen und zum Schmelzen gebracht. Der  verwendete Beinwell-Öl-Auszug wurde mit Beinwellblättern und -wurzeln  bereits einige Wochen im Voraus selbst hergestellt (dem Kräutergarten  sei Dank). Die erste Lauge wurde unter großen Vorsichtsmaßnahmen und mit  Sicherheitsabstand von der Kursleiterin angerührt und in die abgekühlte  Fettmischung eingerührt.
Etwas grüne Tonerde und kräuterige Duftöle durften die Teilnehmer dann  selbst hinzufügen und auch das Einfüllen in die bereitgestellten Formen  funktionierte mit etwas Hilfestellung bereits problemlos.
Geschafft! Unsere erste gemeinsam produzierte Seife schlummert nun im Backofen vor sich hin.
Also ging es in die nächste Runde. Mit etwas mehr Selbstsicherheit –  aber immer noch mit dem nötigen Respekt – denn die Seifenlauge ist stark  ätzend, wurden die Zutaten für die 2 nächsten geplanten Rezepte  abgemessen und zusammengestellt. Die Gruppen wurden aufgeteilt und  jeweils 5 Frauen waren „rührend“ beschäftigt die festen Fette zu  schmelzen und die Seifenzutaten zu einem Seifenleim für die  „Ringel-Rosen-Seife“ und für das „Freche Früchtchen“ zusammenzufügen.
Mit Hilfestellung und dann doch einigem Zeitdruck – denn das  Ringel-Rosen-Blümchen wollte ganz schnell in die schönen,  bereitgestellten Silikonformen- war das zweite Workshopseiflein geboren  und durfte nun schlafen gehen.
Zur Erholung gab es nun für alle Seifenrührer eine kleine Kaffeepause  die auch für regen Gedankenaustausch genutzt wurde und bereits  produzierte „Seifenkinder“ wurden bewundert.
Nachdem wieder saubere Töpfe bereitstanden, wurde nun der Seifenleim  für das „Freche Früchtchen“ entsprechend gefärbt und mit ätherischen  Früchtedüften angereichert.
Als Einfülltechnik hatten wir uns hier für das Gießen in flache  Blockformen entschieden. Auch das musste recht zügig erfolgen. Aber mit  Hilfe aller Teilnehmer gelang auch dies gut und nun konnte auch noch recht umfangreich mit  Swirl-Techniken gearbeitet werden. Alle waren überrascht welch  vielfältige Muster hier entstehen können.
Wie im Fluge war unsere geplante Zeit vergangen. Alle  Seifensiederinnen konnten viel lernen und feststellen, welche kreativen  Möglichkeiten dieses Hobby bietet.
Am Sonntag habe ich die Seifen bereits ausgeformt, erstaunlich wie  schön sich nach dem Gelen auch die Farben jetzt entwickelt haben.

Wenn die Seifen dann noch geschnitten sind, dürfen die Teilnehmerinnen  am Donnerstagabend ihre ersten selbst gesiedeten Pflanzenseifen in  Empfang nehmen, dann folgen noch einige Wochen Wartezeit. Spätestens  Weihnachten
dürfen dann die 10 Frauen ihre eigenhändig hergestellten  Seifen mit ihren Händen anwaschen und aufgrund der gewählten 8 %  rückfettenden Pflegeanteile natürlich auch mit unter die Dusche nehmen.











Auch an die Begleiter unserer Siederinnen wurde gedacht. Denn für die  Männer gab es eine Runde Bogen schießen. Die Zeit verging im wahrsten  Sinn wie im Flug.




Ich wünsche natürlich Allen viel Spaß mit ihren Seifen und vielleicht bis bald
auf ein neues seifiges Abenteuer in Schönbrunn

Eure  Heike



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